Ätherische Öle bei Lymphödem nach operativen Eingriffen an der Brust

 

Ätherische Öle Brustkrebs Lymphödem Armlymphödem fette Öle Hautpflege Der Einsatz von ätherischen Ölen kann bei richtiger Auswahl, Dosierung, Mischung und Anwendungsform bei allen therapiebedingten Nebenwirkungen eine nachhaltige Erleichterung bringen. Die ätherischen Öle haben einen positiven Einfluss auf die Körper-Geist-Seele-Achse, Bestandteile mancher ätherischen Öle haben antitumorale Aktivität.

Nach einer Operation (meist mit Lymphknotenbeteiligung) beziehungsweise nach einer Strahlenbehandlung können bei manchen Frauen auf der betroffenen Körperseite der Arm und das obere Rumpfviertel ein Lymphödem entwickeln.

Ätherische Öle Armlymphödem Brustkrebs Hautpflege
Ätherische Öle Armlymphödem Brustkrebs Hautpflege

Ein Lymphödem ist eine eiweißreiche Flüssigkeitsansammlung, die immer dann entsteht, wenn die Transportmenge des Lymphgefäßsystems (zwischen zwei und vier Liter pro Tag) gemindert ist.

Bei der operativen Behandlung des Brustkrebses ist es entscheidend, dass der Tumor und eventuell betroffene nahe gelegene Lymphknoten entfernt werden. Deshalb werden im Rahmen der Operation häufig der erste ableitende Lymphknoten und / oder auch eine ganze Kette von Lymphknoten in der Achselhöhle der betroffenen Brustseite entfernt. Etwa 30 Prozent der betroffenen Frauen haben danach Probleme in den Bereichen des Körpers, aus denen vorher Lymphe über die nun entfernten Lymphknoten transportiert wurde (nach Brustkrebs: Antworten. Hilfen. Perspektiven. Die blauen Ratgeber der Deutschen Krebshilfe).

 

Die moderne Behandlung des Lymphödems sieht manuelle Lymphdrainage (MLD), Kompression, apparative Kompression und Operation vor. Wenn Lymphödeme entstanden sind, ist eine gefürchtete Komplikation eine Entzündung im Lymphgewebe. Diese als Erysipel beschriebene bakterielle Infektion geht beim ersten Mal immer mit einer hochfieberhaften, flammenhaften Rötung der Haut im Bereich der Schwellung einher.

Die Haut über einem ödematösen Gewebe ist empfindlich, gespannt und in erhöhtem Maße infektanfällig. Wichtig sind bei einem bestehenden Lymphödem daher eine gute Hautpflege und damit die Verhinderung eines Erysipels (s.o.).

An dieser Stelle kommen die ätherischen Öle ins Spiel. Sie können die Arbeit der Therapeuten und Pflegenden unterstützen und damit einen wertvollen Beitrag zur Behandlung eines Lymphödems leisten.

Auswahl der ätherischen und fetten Öle – Ansprüche an die Ölmischung

Bei der Auswahl der ätherischen Öle und der fetten Öle gilt es mehrere Aspekte zu beachten, die Ölmischung muss auf mehreren Ebenen ihre Wirkung entfalten. Das ist ja eines der Grundprinzipien der Aromapflege und Aromatherapie, der ganzheitliche Ansatz beginnt bei der Auswahl der Öle. Sowohl auf der physischen Ebene soll es seinen Beitrag leisten, als auch auf psychischer Ebene. Es geht in der Aromapflege als ganzheitliche und komplementäre Methode im Bereich Onkologie darum, aus einem „nackten Überleben“, ein „Leben mit Qualität“ zu machen.

Erwünschte physische Wirkungen

Die Ölmischung soll natürlich in erster Linie den Lymphabfluss unterstützen. Diese Wirkung steht im absoluten Vordergrund der Mischung. Außerdem soll das Öl die Haut pflegen (v.a. vor Austrocknung schützen, was durch das Tragen eines Kompressionsstrumpfes passieren kann), eine Infektion durch Bakterien und Pilze vermeiden (Stichwort Erysipel!) und die Immunkompetenz der Hautflora fördern.

Daher werden folgende ätherischen Öle ausgewählt:

  • Immortelle (Helichrysum italicum)
    • fördert den Lymphabfluss, entzündungshemmend
  • Cistrose (Cistus ladanifer)
    • fördert den Lymphabfluss,  hautregenerierend
  • Rosengeranie (Pelargonium gravelolens)
    • bakterizid und mykozid
  • Sandelholz (Santalum album)
    • hautpflegend, entzündungshemmend

Erwünschte psychische Wirkungen

Patientinnen mit Lymphödem haben mit der Diagnose Brustkrebs eine niederschmetternde Diagnose erhalten. Mit dem Auftreten eines Lymphödems kommt eine Komplikation dazu, welche der psychischen Verfassung der Frau nicht gerade zuträglich ist. Soziale Ängste, ein negatives Körperbild, Angst, Scham und ein geringes Selbstwertgefühl können sich, wenn nicht durch eine Radikaloperation bereits vorhanden, einstellen oder verstärken. Hier sollen die Wirkungen der ätherischen Öle eingreifen, das Selbstwertgefühl soll gesteigert werden, die Angst gelöst bzw. gemindert und das Schamgefühl vermindert werden.

Aus den oben genannten Ölen eignen sich in dieser Hinsicht bereits einige Öle:

  • Sandelholz (Santalum album)
    • anxiolytisch, steigert das  Selbstwertgefühl
  • Rosengeranie (Pelargonium gravelolens)
    • stärkend, harmonisierend
  • Neroli (Citrus aurantium ssp. amara)
    • stimmungsaufhellend, baut  Ängste ab
  • Cistrose (Cistus ladanifer)
    • hilft bei seelischen Traumen

Fette Öle

Als fette Öle kommen die folgenden Öle zum Einsatz:

  • Mandelöl  Süß
    • hautschützend, hilft bei trockener Haut
  • Nachtkerzenöl
    • stärkt das Immunsystem der  Haut, reguliert die Bildung entzündungshemmender Botenstoffe
  • Sanddornfruchtfleischöl 
    • schützt die Haut vor Umwelteinflüssen, repariert von der Sonne angegriffene Zellen

Mischungsverhältnis

Eine 1%-ige Ölmischung wird als Hautpflegeöl hergestellt. Die fetten Öle werden wie folgt gemischt:

  • 20 ml Nachtkerzenöl
  • 800 ml Mandelöl

Dazu kommen 5 gtt Sanddornfruchtfleischöl.

Die ätherische Ölmischung ergibt sich wie folgt:

  • 12 Tropfen Immortelle
  • 10 Tropfen Cistrose
  • 10 Tropfen Rosengeranie
  • 6 Tropfen Sandelholz
  • 2 Tropfen Neroli

Die Mischung wird als 2%-ige Fertigmischung bereitgestellt.

Beschreibung der einzelnen ätherischen und fetten Öle und deren Wirkungen

Ätherische Öle beeinflussen die Körper-Geist-Seele-Achse günstig. Eine Steigerung dieser positiven Effekte kann durch das Auftragen und Einmassieren der Öle durch Pflegende oder Therapeuten gesteigert werden. Der offensichtliche Mangel an fundierten quantitativen Studiendaten zur Aromatherapie in diesem Bereich, der sich seit einigen Jahren bereits erheblich bessert, sollte keine Begründung dafür sein, den großen Fundus an empirischen Beweisen zu missachten und im Bedarfsfall auf die Aromatherapie zu verzichten“  (Steflitsch, Wolz, Buchbauer: Aromatherapie in Wissenschaft und Praxis, Stadelmann Verlag, 1. Auflage, 2013, Seite 247)

Immortelle – Helichrysum italicum

Allgemeines

Die auch als Currykraut bezeichnete Immortelle gehört zu den Korbblütlern (Asteraceae) und ist auch unter dem Namen Strohblume bekannt.

Herkunft

gesamter Mittelmeerraum, v.a. Korsika, Kroatien und Italien

Botanik

50cm hoher Halbstrauch mit sonnengelben Blütenständen

Gewinnung

das ätherische Öl aus den Blütenständen wird per Wasserdampfdestillation gewonnen; 100kg ergeben 1 kg Öl

Wichtige Inhaltsstoffe (Angaben aus: Werner, von Braunschweig: Praxis Aromatherapie, 3. Auflage, 2012)

  • 45 – 70 % Ester (v.a. Nerylacetat)
  • 10 – 15 % Sesquterpenketone (v.a. Italidione)
  • Bis zu 1,5 % Sesquiterpenoxide
  • 5 – 12 % Monoterpenole (v.a. Nerol)
  • 5 – 15 % Monoterpene (v.a. Limonen)
  • 5 – 10 % Sesquiterpene
  • 3 – 5 % Sesquiterpenole
  • Bis zu 3 % Oxide (v.a. 1,8 Cineol)

Wirkung (Angaben aus: Werner, von Braunschweig: Praxis Aromatherapie, 3. Auflage, 2012)

Körperlich

Hämatome auflösend, wundheilend, zellregenerierend, lymphabflussfördernd, entstauend, entzündungshemmend, schleimlösend, krampflösend

Psychisch

ausgleichend, beruhigend, entspannend

Anwendung (Angaben aus: Werner, von Braunschweig: Praxis Aromatherapie, 3. Auflage, 2012)

Schnupfen, Husten, Keuchhusten, Venenentzündung, Lymphstau, Bluterguss, Wunden, Verbrennungen, Narben

Cistrose – Cistus ladanifer

Allgemeines

Die auch unter dem Volksnamen Felsenrose bekannte Pflanze produziert Labdanumharz, das schon in der Antike sehr begehrt war. Bei den Ägyptern war es wichtiger Bestandteil von Rauchopfern.

Herkunft

ursprünglich vermutlich aus Kleinasien, jetzt gesamter Mittelmeerraum

Botanik

wild wachsender Strauch bis zu 1,5 m Höhe, Blütezeit von Mai bis Juli, zerknittert wirkende, weiße Blütenblätter mit einem gelben Sternchen in der Mitte 

Gewinnung

die Wasserdampfdestillation von 10kg Blättern und Zweigen ergibt ca. 0,8kg ätherisches Öl

Wichtige Inhaltsstoffe (Angaben aus: Werner, von Braunschweig: Praxis Aromatherapie, 3. Auflage, 2012)

  • Monoterpene                    40 – 50%
  • Monoterpenole                 5 – 15%
  • Ester                                 5 – 15%
  • Sesquiterpene                   5 – 15%
  • Sesquiterpenole                5%
  • Monoterpenketone           4 – 7%
  • Monoterpenaldehyde       3 – 5%
  • Eugenol                            bis 1,5% 

Wirkung (Angaben aus: Werner, von Braunschweig: Praxis Aromatherapie, 3. Auflage, 2012)

Körperlich

desinfizierend, antimykotisch, entzündungshemmend, immunstimulierend, entkrampfend, entstauend, durchblutungsfördernd, stark blutstillend, narbenbildend

Psychisch

ausgleichend, stimmungsaufhellend, stärkend

Anwendung    (Angaben aus: Werner, von Braunschweig: Praxis Aromatherapie, 3. Auflage, 2012)

Rosengeranie – Pelargonium Graveolens

Allgemeines

Das Rosengeranienöl hat mehr als 200 Inhaltsstoffe. Der Duft dieses Lös erfreut sich großer Beliebtheit und gilt als die „preiswerte Variante“ des Rosenöls.

Herkunft

Ursprünglich kommt die Pflanze aus Südafrika, heute wird sie überall als Kübelpflanze gehalten.

Botanik

bis ca. 80cm hohe buschähnliche Staude mit zarten, unterschiedlich rosa gefärbten Blüten. Die samtigen Blätter sind handförmig gelappt.

Gewinnung

Dazu finden sich unterschiedliche Angaben in der Literatur. Jedenfalls werden Blätter und Blüten destilliert. Die Angaben über das Ausgangsmaterial reichen von 300 bis 800 kg für 1kg ätherisches Öl. Wahrscheinlich ergibt sich der große Unterschied aus der Art der Destillation.

Wichtige Inhaltsstoffe (Angaben aus: Werner, von Braunschweig: Praxis Aromatherapie, 3. Auflage, 2012)

  • Ester                                 15 – 30%
  • Monoterpenketone                      5 – 10%
  • Sesquiterpene                   5 – 8%
  • Sesquiterpenole                5 – 7%
  • Monterpenaldehyde         5%
  • Oxide                               3 – 5%

Wirkung (Angaben aus: Werner, von Braunschweig: Praxis Aromatherapie, 3. Auflage, 2012)

Körperlich

stark antiviral, antibakteriell, antimykotisch, antiseptisch, immunmodulierend, lymphabflussfördernd, hormonmodulierend, blutdruckregulierend, herz-kreislauf-regulierend, beruhigend, entkrampfend, schmerzlindernd, hautpflegend, wundheilend, hömatomauflösend, insektenabweisend

Psychisch

herztröstend, stärkend, harmonisierend, ausgleichend

Anwendung (Angaben aus: Werner, von Braunschweig: Praxis Aromatherapie, 3. Auflage, 2012)

Geschwächtes Immunsystem, Lymphstau, Herz-Kreislauf-Beschwerden, Hämorrhoiden, strapazierte Haut, Akne, Bestrahlungsprophylaxe, Bluterguss, Fußpilz, Gürtelrose, Vaginalpilz, Stress, Narbenpflege, u.a.

Sandelholz – Santalum Album

Allgemeines

Das Sandelholz ist fester Bestandteil von Räucherwerk und ein bedeutender Duftstoff in der Parfümindustrie. Bereits vor über 3.000 Jahren fand der Sandelholzbaum Verwendung.

Herkunft

Ostindien. Um Raubbau an der Natur und Schmuggel mit Sandelholz zu vermeiden vergibt die indische Regierung Lizenzen zur Nutzung des Holzes.

Botanik

immergrüner, bis zu 4,50m hoher Baum. Die weinroten Blüten bilden kugelige Scheinfrüchte. Halbschmarotzer, der sich zum Teil über das Wurzelgeflecht anderer Arten ernährt.

Gewinnung

Wasserdampfdestillation des Kernholzes und der Wurzeln von über 30 Jahre alten Bäumen, dabei ergeben 20kg Ausgangsmaterial ca. 1kg ätherisches Öl.

Wichtige Inhaltsstoffe (Angaben aus: Werner, von Braunschweig: Praxis Aromatherapie, 3. Auflage, 2012)

  • Sesquiterpenole                           85 – 95%
  • Sesquiterpene                              5 – 10%
  • Sesquiterpenketone & -aldehyde            5,5%

Wirkung (Angaben aus: Werner, von Braunschweig: Praxis Aromatherapie, 3. Auflage, 2012)

Körperlich

antibakteriell, schwach antimykotisch, antiseptisch, entzündungshemmend, stoffwechselanregend, lymphflussanregend, venentonisierend, hormonmodulierend, hautregenerierend

Psychisch

stärkend, aufrichtend, harmonisierend, reizmindernd, aphrodisierend

Anwendung (Angaben aus: Werner, von Braunschweig: Praxis Aromatherapie, 3. Auflage, 2012)

Kopfschmerzen, Lymphstau, Hautpflege, Zahnfleischentzündung, Pilzerkrankung, Intimpflege, prämenstruelles Syndrom,

Neroli – Citrus aurantium ssp. amara 

Allgemeines 

Ein Schutzöl des Bitterorangenbaumes gegen negative Einflüsse, die Grundlage von Kölnisch Wasser. Das Öl ist nach der Herzogin Flavia Orsini, Prinzessin von Neroli, benannt.

Herkunft

In China beheimatet, heute auch im gesamten Mittelmeerraum beheimatet.

Botanik

5m hoher Baum mit Dornen und rundlicher Krone. Lederartige Blätter und weiße, kräftige Blüten.

Gewinnung

Aus dem Bitterorangenbaum werden verschiedene Öle gewonnen. Aus Blättern, kleinen Zweigen und unreifen Früchten gewinnt man Petit-grain-Öl. Aus den Fruchtschalen gewinnt man Bitterorangenöl. Aus 1.000kg Blättern gewinnt man per Wasserdampfdestillation das Neroliöl.

Wichtige Inhaltsstoffe (Angaben aus: Werner, von Braunschweig: Praxis Aromatherapie, 3. Auflage, 2012)

  • Monoterpenole                            35 – 45%
  • Monoterpene                               20 – 30%
  • Ester                                            10 – 18%
  • Sesquiterpenole                           6 – 10%
  • Monoterpenaldehyde                  2 – 5%

Wirkung (Angaben aus: Werner, von Braunschweig: Praxis Aromatherapie, 3. Auflage, 2012)

Körperlich

stark antibakteriell, antiviral, fiebersenkend, entkrampfend, juckreizstillend, energetisch ausgleichend

Psychisch

beruhigend, entspannend, stimmungsaufhellend, ausgleichend

Anwendung (Angaben aus: Werner, von Braunschweig: Praxis Aromatherapie, 3. Auflage, 2012)

Erkältungskrankheiten, Fieber, Bauchschmerzen bei Kindern, Migräne, Hautpflege, Hautjucken, neurovegetative Dystonie, Übelkeit während der Schwangerschaft, Stress, depressive Verstimmung, Ängste, seelisches Trauma, Suchterkrankungen

Süßes Mandelöl (Prunis dulcis var. dulcis) – der Klassiker in der Hautpflege

Der Mandelbaum wird hauptsächlich in den Mittelmeerländern, Nordafrika und Kalifornien angebaut. Mandelöl wird durch Kaltpressung der Mandeln in zwei verschiedenen Varietäten gewonnen, zum einen aus der Bittermandel, zum anderen aus der Süßmandel. Nur das reine Süßmandelöl ist für die Aromapflege tauglich, da, im Gegensatz zum Bittermandelöl, frei von Blausäure.

Das nicht trocknende Öl ist von einem hohen Ölsäuregehalt geprägt, was dazu beiträgt, dass sich die Haut weich und geschmeidig anfühlt. Das Öl ist besonders für trockene Haut geeignet. Außerdem hat Mandelöl einen relativ hohen Tocopherolgehalt vor allem Alpha-Tocopherol, was sehr hautschützend ist.

Nachtkerzenöl (Oenothera biennis) – Hilfe für Psyche und Haut

Das stark trocknende Nachtkerzenöl mit intensiv nussigem Geschmack ist ein „Erste-Hilfe-Mittel“ gegen viele Hautprobleme. Das Öl, das durch Kaltpressung aus den Samen gewonnen wird, hat einen sehr hohen Anteil an Linolsäure. Noch interessanter ist jedoch der Gehalt an der mehrfach ungesättigten Gamma-Linolensäure, welche äußerst selten in Pflanzen vorkommt. Diese hat eine sehr positive und ausgleichende Wirkung auf das hormonelle System. Beispielsweise wirkt sie regulierend bei der Produktion der weiblichen Sexualhormone.

Gamma-Linolensäure ist ein wichtiger Bestandteil der Hautzellen; sie ist für die Bildung natürlicher entzündungshemmender und juckreizstillender Stoffe von großer Bedeutung.

Sanddornfruchtfleischöl (Hippophae rhamnoides) – Hautpflege der Extraklasse

Das Sonddornfruchtfleischöl wird tatsächlich aus dem Fruchtfleisch durch Kaltpressung der Obstfrucht gewonnen und darf nicht mit dem Sonddornöl verwechselt werden. Dies hat wiederum völlig andere Inhaltsstoffe und damit euch eine andere Verwendung. Der Sanddorn dürfte mittlerweile auf der ganzen Welt vorkommen, da er unter extremsten klimatischen Bedingungen gedeihen kann.

Es hat einen hohen Anteil an Palmitoleinsäure, einen hohen Tocopherolgehalt. Die einfach ungesättigte Palmitoleinsäure hat sehr pflegende und schützende Eigenschaften, verstärkt den regenerierenden Effekt. Tocopherol unterstützt zusammen mit den Carotinoiden dabei, dass das Öl die Haut vor Umwelteinflüssen schützt. Sanddornfruchtfleischöl repariert die von der Sonne angegriffenen Zellen. Vitamin E, ebenfalls im Öl enthalten, sind wie die Carotinoide darauf spezialisiert, Zellwände vor Zerstörung durch freie Radikale zu schützen. Die Flavonoide machen Angreifer unschädlich indem sie sich mit Ihnen verbinden. Sie verhindern, dass krankmachende Bakterien und Viren an die Zelle andocken können.

Praktische Anwendung der Ölmischung

Die praktische Anwendung der Ölmischung erfolgt durch die Patientinnen selbst, nach dem folgenden Muster.

Ausstreichungen zur Entstauung der oberen Extremität

  • Beidhändig den Hals vom Kinn in Richtung Schlüsselbein ausstreichen
  • Die Außenseite des Oberarmes vom Ellbogen in Richtung Schultergelenk streichen
  • Den Oberarm von der Innenseite zur Außenseite streichen
  • Punkt 2 wiederholen
  • Die Ellenbeuge von außen nach innen streichen
  • Punkt 3 und dann Punkt 2 wiederholen
  • Die Innenseite des Unterarmes in Richtung Ellenbeuge streichen
  • Punkt 5, 3 und 2 wiederholen
  • Abschließend die Außenseite des Oberarmes in Richtung Schultergelenk streichen
  • Die Ausstreichungen müssen langsam und leicht durchgeführt werden, nicht drücken oder kneten!
  • Die oben angegebene Reihenfolge der Streichungen muss eingehalten werden, da nur so eine Entstauung möglich ist.
  • Jeder der oben aufgeführten Punkte sollte 5 – 10 Mal wiederholt werden.

Durchführung 2 – 3 Mal täglich. Wenn Sie die Ausstreichungen einmal am Tag durchführen, dann am besten am Abend.

Schlussbemerkung

 

Mit Aromapflege kann Patienten und Pflegenden ein Konzept an die Hand gegeben werden, mit dem der Alltag angenehmer gestaltet werden kann und unerwünschte Nebenwirkungen onkologischer Interventionen gemildert werden. Es geht darum, aus einem „nackten Überleben“ ein „Leben mit Qualität“ zu machen.

Sowohl das Karzinom selbst als auch die Behandlung in Form von Operation, Strahlen- und/oder Chemotherapie verursachen Leiden, wie Übelkeit, Erbrechen, Schmerzen, Depressionen, Strahlenschäden, Haarausfall, Appetitlosigkeit, Verstopfung, Fatigue und Lymphödem.

Die Aromapflege kann diese Leiden deutlich bessern. Natürlich müssen dabei Patienten vor unrealistischen Erwartungen geschützt werden und entsprechend aufgeklärt werden. Trotzdem sollte der hohe Wert von Hoffnung und optimistischer Lebenseinstellung bei Krebspatienten nicht vernachlässigt werden.

Verwendete Literatur

  • Brustkrebs: Antworten, Hilfen, Perspektiven. Die blauen Ratgeber, Deutsche Krebshilfe
  • Margulies, Kroner, Gaisser, Bachmann-Mettler: Onkologische Krankenpflege, Springer-Verlag, 5. Auflage, 2010
  • Von Braunschweig, Ruth: Pflanzenöle, Qualität, Anwendung und Wirkung, Stadelmann Verlag, 4. Auflage, 2012
  • Werner, von Braunschweig: Praxis Aromatherapie, Grundlagen – Steckbriefe – Indikationen, Haug Verlag, 3. Auflage, 2012
  • Zimmermann, Eliane: Aromatherapie für Pflege- und Heilberufe, Kursbuch für Ausbildung und Praxis, Haug Verlag, 5. Auflage, 2011
  • Steflitsch, Wolz, Buchbauer: Aromatherapie in Wissenschaft und Praxis, Stadelmann Verlag, 1. Auflage, 2013
  • Fischer-Rizzi, Susanne: Himmlische Düfte, Das große Buch der Aromatherapie, AT-Verlag, 6. Auflage, 2013
  • Fischer-Rizzi, Susanne: Medizin der Erde, Heilanwendung, Rezepte und Mythen unserer Heilpflanzen , AT-Verlag, 5. Auflage, 2011
  • Germann, Gudrun und Peter: Pflanzen der Aromatherapie. 90 Duftpflanzen erkennen und anwenden, Kosmos-Verlag, 1. Auflage, 2012

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2 Comments on “Ätherische Öle bei Lymphödem nach operativen Eingriffen an der Brust

  1. Hallo: kann ich die Ölmischung zur Entstauung bei Ihnen bestellen?
    Viele Grüße sendet Dr. Phil. Natalie Mandel

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